Nistkästen in die Gartengestaltung integrieren

Den Garten zu gestalten bedeutet heute weit mehr als nur Blumen pflanzen, Rasen mähen und Unkraut jäten – auch Nistkästen, Vogelhäuser oder Insektenhotels sind ebenso integraler wie selbstverständlicher Bestandteil in den grünen Oasen allerorten geworden.

Wo sie früher manches Mal als Störung wahrgenommen wurden und manchem Gärtner so gar nicht ins perfekt abgestimmte Gartenbild passten, greift man heute gerne auf sie zurück. Zum einen nämlich sehen gerade die Häuschen für Amsel, Fink und Meise richtig chic aus, zum anderen helfen sie den mitunter bedrohten Tierarten beim Überleben. Lang vorüber also die Zeit, in der Überzeugungsarbeit für den Nistkasten auf dem Programm stand? Nicht ganz!

Natürlich gibt es sie immer noch diejenigen, die für Nistkästen keinen Platz sehen zwischen Obstbäumen und Rosenstöcken. Die ihren Garten durchdesignt haben, und lieber einen künstlichen Brunnen anlegen als Vogelhäuschen anzubringen. Die ihren Rasen perfekt trimmen und lieber exotische als heimische Pflanzen zu platzieren. Diejenigen wundert es dann, warum sich in ihrem ach so schönen Garten keine Vögel niederlassen, warum das Zwitschern eher aus Nachbars Garten oder weiter Ferne erklingt. Sie wundern sich dann auch über die ein oder anderen Insekten, die vermehrt auftauchen – einfach, weil nur wenige Vögel sie als Nahrung picken.

Auch perfekt gestaltete Gärten können naturnah sein

Ein schöner Garten muss heute kein naturferner sein. Und umgekehrt: ein lebendiger, natürlicher Garten steht alles andere als für Wildwuchs, Chaos und Unordnung.

Bestes Beispiel ist der Nistkasten: Er ist Beitrag zu Umwelt- und Artenschutz und dennoch ein Deko-Element, das sich harmonisch einfügen kann in alle hehren Pläne der Gartengestaltung. Ob als Kasten am Haus – bewusst auffällig angebracht – oder eher versteckt inmitten von Baumgehölz. Es gibt sie mittlerweile in allen verschiedenen Formen und Farben: Ob als Vogelvilla mit Balkon oder Häuschen mit Spitzdach. Ob als Nisthöhle oder Nisthilfe mit Schieferdach.

 

Optik ist viel, aber nicht alles: Die goldenen Nistkästen-Regeln

Die optische Komponente interessiert die Vögelchen in den meisten Fällen zwar (bis auf ein gut sichtbares Einflugloch) herzlich wenig. Doch dies kommt dem Menschen ganz zu pass, denn er kann die Nistkästen ganz nach seinem Geschmack auswählen – wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Schadstofffreiheit – das heißt: der Verzicht auf künstliche, chemische oder gar schädliche Inhaltsstoffe. Wer dem Nistkasten einen neuen Anstrich verpassen möchte, sollte dabei tunlichst von gefährlichen Farben und Lacken absehen
  • Verwendung von Naturhölzern: Kunststoffe oder Ähnliches mögen zwar widerstandsfähig und witterungsfest sein, doch es geht nichts über biologische Hölzer. Diesen kann Wind und Wetter von Natur aus wenig anhaben
  • Vogelwohl im Vordergrund: Bei allen ästhetischen Erwägungen gerade von Gartenperfektionisten geht es beim Aufhängen von Vogelhäusern jeglicher Art immer noch um das Wohl der Tiere. Kästen sind nicht um ihrer selbst willen da.

Werden diese Regeln beachtet, steht einem Erfolg nichts mehr im Wege.

 

Nicht zu viel und nicht zu wenig: Das richtige Maß sorgt für Vogel- und Menschenglück

Je nach Kastenart lässt sich sogar relativ wahrscheinlich vorhersagen, welche heimischen Vögelchen sich niederlassen werden.

Entscheidende Variablen dafür sind die Größe des Einfluglochs, Standort und Ausrichtung – die Kohlmeise mag es zum Beispiel mitten im Nadelholz, der Rotschwanz eher an der Hausfassade –, aber auch Inneneinrichtung. Wo mancher Gartenvogel Moos und Stroh bevorzugt, sieht es bei anderen schon ganz anders aus.

Wer auf den Geschmack von Nistkästen gekommen ist, sollte es aber mit der Anzahl auch nicht übertreiben: Zu eng beieinander dürfen sie keinesfalls hängen, denn die meisten Vögel haben nicht gern (Fress-) Konkurrenz in der Nähe und benötigen gerade in Brutzeiten ihre Ruhe.

Moderne Gartenarchitektur im Einklang und geradezu perfekten Zusammenspiel mit dem Naturschutz.

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